Der Garten von Badalpur

Kenizé, im Buch Zahr genannt, wurde nach dem Tod ihrer Mutter von einem Bediensteten beim Botschafter der Schweiz in Paris abgegeben, der sich des Babys liebevoll annahm. Nach seiner Abberufung erhielt das Kind andere, mehrfach wechselnde Pflegeeltern, die sich alle gut um das Mädchen kümmerten und sie als Christin aufzogen, gleichwohl die Sehnsucht nach dem eigenen Vater un der eigenen Mutter und nach einer Heimat - sei es die Türkei, sei es Indien - nie vollends zu bannen vermochten. Erst nach dem 21. Lebensjahr darf sie ihrem Wunsche entsprechend nach Indien ausreisen und ihren Vater, den inzwischen politisch entmachteten und ökonomisch enteigneten Radscha von Badalpur, kennenlernen. Auf Anhieb liebt sie Land und Leute als die ihren. Kritiklos himmelt sie ihren Vater an, der zwar liberalen politischen Ideen anhängt, sein Leben aber streng nach konservativem Brauchtum gestaltet und die Tochter unerbittlich in die dienende, abhängige und zurückgezogene Rolle der indischen Frau zwingt. Aus sentimentalen Gründen ordnet sie, die als moderne Frau in Selbständigkeit aufgewachsen ist, sich widerspruchslos unter. Als der Vater erfährt, dass sie nicht mehr unberührt ist, bedrängt er sie mit sexueller Annäherung. Zahr ist entsetzt, will erst ihn, dann sich umbringen, entschließt sich letztlich zur sofortigen Abreise. Der Bericht einer mutigen Frau, die es schafft, ihren Platz zwischen zwei Welten zu finden.

Handlungsorte

»Die weitesten Reisen unternimmt
man mit dem Kopf.«

Joseph Conrad

Buchdetails

Handlungsorte
Paris, Badalpur, Lucknow (Lakhnau)
Buchdaten
Titel: Der Garten von Badalpur
Kategorie: Roman / Erzählung von 1999
LeserIn: Aliena
Eingabe: 05.10.2008


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