zuadraht

Ein Serien-Killer geht in der steirischen Landeshauptstadt um: seine Opfer sind Honoratioren der Stadt und alle haben sie Dreck am Stecken. Doch wen oder was verfolgt der Mörder mit seinen raffiniert inszenierten und akribisch ausgeführten Taten? Vier Tote in vier Tagen und es sind weder Raubmorde, noch stehen die Opfer in Zusammenhang zueinander. Der Chef der Grazer Kripo, Ferdinand Leimböck, steht vor einem riesigen Berg von Problemen: in der eigenen Familie läuft es nicht nach Wunsch und in den Mordfällen gibt es nur minimalste Spuren. Ist der anscheinend abgetauchte Starkolumnist Hauser der auflagenstärksten Grazer Lokalzeitung wirklich der gesuchte Serien-Täter? Die beiden Autoren, Werner Kopacka und Thomas Schrems schreiben in diesem packenden, mit liebevollem Lokalkolorit versehenen Psycho-Thriller gekonnt und brillant gegeneinander an und erschaffen zusammen den ultimativen Graz-Krimi! Kopacka in der Rolle des teuflischen, psychopatischen Serienmörders, Schrems in der des kauzigen, Wolfgang-Ambros-liebenden Ermittlers. Und das alles mit dem für einen österreichischen Krimi unvermeidlichen und von der Leserschaft innig geliebten Charme und Schmäh. Der Leser befindet sich in diesem schnurgerade verlaufenden Plot augenblicklich inmitten eines irrwitzigen Katz-und-Maus-Spiels. Der Spannungsbogen bricht niemals ab, macht keine Schlenker. Selbst die wenigen Passagen mit einem nur vermeintlichen Neben-Plot verfehlen ihre spannungstreibende Wirkung nicht, sondern runden die Haupt-Story rundum ab. Ebenfalls klasse, dass in diesem Krimi nicht Kommissar Zufall ermittelt, sondern von der eilig und bunt zusammen gewürfelten Sonder-Kommission akribische Ermittlungsarbeit geleistet wird. Dazu passen die herzhaft würzigen Dialoge und Gruppenbeschreibungen aus den Team-Sitzungen einfach nur genial - so spritzig und treffend, wie diese platziert und formuliert sind, können diese nur dem Österreichischen entspringen. Auch die den ganzen Fall lang eingeworfenen österreichischen Liedertext-Fetzen von Wolfgang Ambros und Kartenspiel-Regeln (Schnapsen) an den genau richtigen Plätzen, bereichern den Plot ungemein! Abschließend noch zwei/drei echte Zuckerl: ein klasse Rezept für Nockerl, ein kleines Regelwerk fürs Schnapsen und ein grandios inszeniertes Nachspiel zum Kriminal-Fall; ohne hier zu viel zu verraten: dadurch wird das Ganze erst so richtig \"zuadraht\" (beendet)! Fazit: ein durch und durch faszinierender und von der ersten Seite an packender Österreich-Krimi, mit verschiedenen aber wunderbar zueinander passenden, erfrischenden Schreibstilen von zwei sich kongenial ergänzenden Autoren.

Handlungsorte

»Heimat entdeckt man erst in der Fremde.«
Siegfried Lenz

Buchdetails

Handlungsorte
Graz
Buchdaten
Titel: zuadraht
Kategorie: Krimi / Thriller von 2010
Eingabe: 03.05.2013


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