Erinnerungen eines Davongekommenen

Der im letzten Jahr verstorbene Giordano erzählt die Geschichte seiner deutsch-jüdisch-italienischen Musikerfamilie und seine Kinderzeit in Hamburg-Barmbek. War der Tag der „Machtergreifung“ 1933 am 10-Jährigen noch spurlos vorbeigegangen, so kündigte der Antrittstag des Schülers am Johanneum die Fratze des kommenden Terrors unverhüllt an. Arier und Nichtarier werden getrennt. Krasses Nichtverständnis bei Ralph und seinem Bruder. Nur einer bekämpft die Anfänge dieses Wahnsinns. Studienrat Dr. Ernst Fritz wird für Giordano zum „Initiator meiner politischen Sozialisation“. Es folgen die quälend langen Jahre der Diskriminierung und Verfolgung durch die Nazis, der Hamburger Bombennächte, schließlich das Überleben im Kellerloch in Hamburg-Alsterdorf dank einiger weniger aufrechter Deutscher, denen die Familie Giordano ihr nacktes Leben verdankte. 1955 siedelte Giordano in die DDR über, wo er neun Monate blieb, um ernüchtert wieder nach Hamburg zu ziehen: der elf Jahre währende „stalinistische Irrtum“, Abkehr vom Kommunismus,die chronische Krankheit, die sogenannte „zweite Schuld“, fußend auf Giordanos Erkenntnis, die meisten NS-Täter seien straflos davongekommen. Der Krebstod zweier Frauen, Berichterstatter der KZ-Prozesse, Fernsehkarriere. Die Bertinis, der Roman des eigenen Lebens. In Ralph Giordanos zweites Leben würden glatt drei Lebensläufe passen.

Handlungsorte

»Man vertraut einer Landschaft wie einem Freund.«
Thomas Hettche

Buchdetails

Handlungsorte
Hamburg, Leipzig, Köln
Buchdaten
Titel: Erinnerungen eines Davongekommenen
Kategorie: Erinnerungen / Tagebuch von 2008
LeserIn: Günter H.
Eingabe: 12.05.2015


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