Pargfrider

Als Vorlage diente Heym die Lebensgeschichte des österreichischen Tuchhändlers Joseph Gottfried Pargfrider. Der Roman teilt sich in eine Rahmen- und eine Binnenhandlung auf. In der Rahmenerzählung berichtet "S.H." von einer rund 50 Jahre zurückliegenden Begegnung. Die Binnenhandlung besteht aus den Lebenserinnerungen Pargfriders, die in 21 Kapitel aufgeteilt sind. Auf jeweils vier bis 13 Seiten schildern sie Episoden aus der nahen und ferneren Vergangenheit des Tuchhändlers. Die Rahmenhandlung: In der Rahmenhandlung schildert zu Anfang des Buches eine Person mit den Initialen "S.H.", wie sie am Ende des Zweiten Weltkrieges von dem sowjetischen Soldaten Wladimir Dawydowitsch Grinberg in Wien ein Buch mit Aufzeichnungen Pargfriders in Aussicht gestellt bekommt. Zur vereinbarten Übergabe, die der russische Jude in Pargfriders Schloss in Wetzdorf entwendet hat, kommt es aber nicht. Grinberg wird nach Moskau abberufen und zu Lagerhaft in Sibirien verurteilt. So vergehen 50 Jahre bis sich die zwei Männer wieder treffen und „S.H.“ in den Besitz des historischen Zeugnisses gelangt. Die Binnenhandlung: Heym lässt den (historisch verbürgten) Joseph Pargfrider (1787 bis etwa 1858) dessen Biografie erzählen: Als jüdische Halbwaise aufgewachsen, arbeitet er sich schnell hoch zu einem angesehenen Hoflieferanten, der das österreichische Heer mit Kleidung versorgt. Intrigen und antisemitische Ressentiments prägen sein Leben; als Geldverleiher macht er sich viele Feinde. Am Ende seines Lebens muss er feststellen, dass alle Menschen, die ihn umgeben haben und seine Freunde sein wollten, käuflich waren.

Handlungsorte

»Bücher haben die Macht, einen ganz gewöhnlichen Ort mit der Aura des Besonderen zu umgeben.«
Paul Theroux

Buchdetails

Handlungsorte
Wien, Budapest, Kleinwetzdorf, Heldenberg
Buchdaten
Titel: Pargfrider
AutorIn: Heym, Stefan
Kategorie: Roman / Erzählung von 2000
LeserIn: Günter H.
Eingabe: 02.11.2015


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