Flametti oder vom Dandysmus der Armen

Der Autor war der Mitgründer der Dada-Bewegung und ein Pionier des Lautgedichts, Mitbegründer des legendären "Cabaret Voltaire" in Zürich mit dadaistischem Programm. Verheiratet war er mit Emmy Hennings, Schriftstellerin und Kabarettistin. In den zwanziger Jahren lebte das Ehepaar Ball-Hennings im Tessin, eng befreundet mit Hermann Hesse. Ball starb 1927, seine Frau 1948 – beide sind, wie Hermann Hesse, auf dem Friedhof von Gentilino im Tessin bestattet. In seinem 1918 erschienen Roman kommt eine deutsche Varieté-Truppe nach Basel. Ihr Kapital: Ein farbenprächtiges, gefeiertes "Indianerstück". Der Autor schildert packend, die "Indianerszenen" erscheinen so plastisch wie die schwülstige samtrote Atmosphäre der Vergnügungslokale. Dazu kommen Intrigen, Neid und Liebeleien, wie es sich für eine Künstlertruppe gehört, in Basel noch verstärkt durch den Umstand, dass der gewohnte Erfolg ausbleibt. In den freien Stunden streifen die Artisten durch die Stadt, probieren Leckerli, amüsieren sich auf der Herbstmesse und vergleichen den Zoologischen Garten (zu seinen Ungunsten) mit Hagenbecks Tierpark in Hamburg. Daneben erfährt man auch einiges über schlechte Honorare, miserables Essen und unbeheizte Zimmer – das Tingeltangel-Leben war kein Zuckerschlecken. Die Route der Varietétruppe durch Basel: Das Polizei- und Gefängnisgebäude ist der Lohnhof am Barfüsserplatz (heute ist darin unter anderem das Museum für Musikinstrumente untergebracht). Der Weg führt dann über den Barfüsserplatz und endet in "Herrn Schnepfes Varietélokal" in der Aeschenvorstadt - Vorbild dafür war die Konzert- und Bierhalle "Glock".

Handlungsorte

»Man vertraut einer Landschaft wie einem Freund.«
Thomas Hettche

Buchdetails

Handlungsorte
Basel
Buchdaten
Titel: Flametti oder vom Dandysmus der Armen
AutorIn: Ball, Hugo
Kategorie: Roman / Erzählung von 1918
LeserIn: Günter H.
Eingabe: 12.11.2015


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