Adieu Paris
Die französische Originalausgabe erschien 1957 unter dem Titel " La Permission", eine deutsche Ausgebe erst 2015. Es ist ein Antikriegsroman, der ohne Kriegshandlungen auskommt und zur zur Zeit des Algerienkrieges spielt und von den Leiden dreier Kriegsurlauber im sorglosen Paris berichtet. Erzählt wird die Geschichte der drei Soldaten Valette, Lachaume und Lasteyrie, die an Weihnachten 1956 für zehn Tage Heimaturlaub nach Hause, nach Paris zurückkehren. Sie erfahren schnell eine innere Zerrissenheit, keiner ihrer Familienangehörigen oder Freunde kann nachvollziehen, wie es in ihnen aussieht und was sie wirklich empfinden. Sie wurden ihrer Jugend beraubt und werden zurückgeschickt nach Algerien, in einen Krieg, den sie nicht wollen und der so sinnlos zu sein scheint. Die Stadt ist ihnen fremd geworden, ebenso die Familie und Freunde. So streifen sie umher auf der Suche nach einem Sinn, den es nicht gibt. Daniel Anselmes Roman, der erst jetzt wiederentdeckt wurde und bei der Erstveröffentlichung 1957 wenig Beachtung gefunden hat, schildert das, was wir als Erkenntnis aus allen Kriegen haben: die Soldaten kommen zurück und finden ihr altes Leben nicht mehr. Weder können sie sich wieder einfinden noch wissen diejenigen, die zurückgeblieben waren, wie sie ihnen begegnen sollen, zu tief sind die Wunden, die die Kriege gerissen haben. Die drei, ziehen durch die Straßen von Paris, beschwören den Zauber dieser wunderbaren Stadt, zu der sie das Gefühl haben nicht mehr dazuzugehören, und dieser besonderen Zeit, in der das Leben einfach weitergeht, obwohl einige ihm dabei nur neidisch zuschauen dürfen. Begleitet von wummernder Jazzmusik aus den Kellerbars in den Ohren, dem Zigarettennebel, der alles umschließt, vor Augen und der Geschmack des grünlich schimmernden Pastis auf den Lippen folgt der Leser ihnen durch die Nacht. Wie Touristen führt sie ihr letzter Spaziergang über die Pont Neuf, am Arc de Triomph vorbei, die Seine entlang, durch Clichy bis zur Ile Saint Louis, als seien sie nur noch Besucher an diesem Ort, in dem, was mal ihr Leben war und gehörten jetzt woanders hin. Immer verzweifelter, hoffnungsloser wie gehetzte Tiere bewegen sie sich durch die Nacht... KLAPPENTEXT: Paris, Anfang der 50er Jahre - im Strom der Passanten auf der Rue de Rivoli küsst sich ein junges Paar. Diese Szene wird zu einer der berühmtesten Fotografien des 20. Jahrhunderts und weltweit Symbol für die Stadt der Liebe. Nur wenig später beginnt im besetzten Algerien ein Krieg, in dem die Grande Nation bis 1962 eine ganze Generation junger Männer verheizt. In "Adieu Paris" kehren drei Soldaten über Weihnachten aus diesem Krieg für ein paar Tage auf Urlaub nach Paris zurück. Zunächst geht jeder seiner Wege, doch schon bald sind sie wieder vereint. Mit Familie und Freunden können sie das Erlebte nicht teilen, fremd und fern erscheint ihnen die eigene Stadt. In den Cafés am berühmten Rive Gauche schlagen sie sich die Nächte um die Ohren, suchen fieberhaft nach einer Möglichkeit, dem Schicksal des Krieges zu entgehen - und fügen sich am Ende doch, da niemand von ihrer Bedrängnis Notiz nimmt.Handlungsorte
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