Ekkehard
Ein Kultbuch des wilhelminischen Zeitalters und eines der meistgelesenen Bücher in der deutschen Literaturgeschichte. Erzählt wird die Lebensgeschichte des Mönches Ekkehard II. aus dem Kloster St. Gallen. Um 973 wurde er von Hadwig, Witwe von Herzog Burchard III. von Schwaben, auf den Hohentwiel berufen, um sie in Latein zu unterrichten. Hadwig ebnete Ekkehard später den Weg an den kaiserlichen Hof als Kaplan ihres Onkels Otto I. Zuletzt war er Dompropst in Mainz. Er starb am 23. April 990. Ekkehards ungewöhnliche Laufbahn und nicht zuletzt seine privilegierte Beziehung zu der Herzogin von Schwaben stießen bei den Mitbrüdern in St. Gallen auf reges Interesse. Zwei Generationen nach Ekkehards Tod nahm Ekkehard IV. sie in seine Klostergeschichten von St. Gallen (Casus sancti Galli) auf. Diese Klostergeschichte haben Scheffel zu seinem Roman inspiriert. Das im Roman geschilderte Liebesverhältnis der Herzogin Hadwig zu Ekkehard ist historisch nicht belegt, kann aber auch nicht als rein fiktiv-literarisch eingestuft werden. Man beschäftigte sich gemeinsam mit klassischen Sprachen, mit Vergil, mit Horaz. Zwei interessante, gebildete und attraktive Persönlichkeiten trafen hier aufeinander und fühlten sich wohl auch voneinander angezogen. Ob ein Techtelmechtel zwischen dem Mönch und der Herzogin je stattgefunden hat? Ob Ekkehard tatsächlich in eine tiefe Lebenskrise geriet, hin- und hergerissen zwischen spiritueller Askese und dem Bett einer attraktiven Frau? Wir werden es nie erfahren! So oder so: Scheffel, der historisch Interessierte, hat - unabhängig von der pikanten Romanze, die doch allem Anschein nach in jeder Erzählung, soll sie gelesen werden, vorkommen muss - ernsthaft geforscht und recherchiert. Man taucht beim Lesen tief ein in den Geist der frühmittelalterlichen Geschichte und Kultur. Ein 160 Jahre altes Buch - und immer noch ist die Lektüre ein besonderes Erlebnis.... KLAPPENTEXT: In seinem Roman von der Liebe der klugen Herzogin von Schwaben zu dem jungen Mönch Ekkehard gibt Scheffel, der Wissenschaftlichkeit mit freier Erfindung verbindet, ein bis heute gebliebenes Bild des Mittelalters.Handlungsorte
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