Ravelstein
Letzter Roman des Literaturnobelpreis-Trägers Saul Bellow. Die Originalausgabe erschien 2000 in den Vereinigten Staaten, eine erste deutsche Ausgabe im gleichen Jahr. Erzählt wird von der Freundschaft zweier Universitätsprofessoren. Der Erzähler tritt dabei als einer dieser Professoren auf, der nach dem durch AIDS verursachten Tod des anderen seine Memoiren schreibt. Dieser andere, der Protagonist und Titelgeber des Werks, ist Abe Ravelstein, eine Figur die eng an Saul Bellows Freund, den Philosophen Allan Bloom angelehnt ist, der zeitgleich und teilweise gemeinsam mit Bellow am Committee on Social Thought der University of Chicago lehrte. Die schillernde Figur Ravelsteins, ein akademischer Star mit politischem Einfluss, überbordender Bildung; homosexuell, kettenrauchend und klatschsüchtig, beherrscht den Roman, der den an AIDS erkrankten Protagonisten bis zu seinem Tode begleitet. KLAPPENTEXT: Ravelstein ist berühmt und hat ein Netzwerk von Freunden in der ganzen Welt. Als Philosophieprofessor an einer amerikanischen Universität war er verehrt, als Bestsellerautor wurde er reich und konnte sich dann endlich den Luxus leisten, den er Zeit seines Lebens geliebt hat. Aber Ravelstein muss bald sterben. In Paris trifft er noch einmal seinen alten Freund Chick, einen amerikanischen Schriftsteller. Chick, Ich-Erzähler des Romans, soll Ravelsteins Biografie schreiben, gnadenlos offen und ungeschminkt. Beim eleganten Souper mit Chicks junger Frau und Ravelsteins schönem Liebhaber, beim Flanieren und Einkaufen oder im Café Flore diskutieren die beiden Freunde Ravelsteins Leben, gemeinsame Erlebnisse, und sie mokieren sich über den Niedergang der amerikanischen Kultur, über den Ravelstein sein berühmtes Buch geschrieben hat. Aus diesen Gesprächen und Rückblenden entsteht Ravelsteins Leben, die Biografie, an der Chick arbeitet und in der sich auch sein eigenes Leben spiegelt. Der Roman ist, wie oft bei Saul Bellow, voll autobiografischer Züge.Handlungsorte
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