Die Schattmattbauern

"... Er schildert minutiös Land und Leute, die örtlichen Gegebenheiten des Dorfes Habligen und seiner Umgebung, so dass man darnach eine Skizze anfertigen könnte. Eigenartig, dass noch niemand mit Looslis Buch in der Hand nachgeforscht hat. Huttwil oder Langnau kommen zum vorneherein nicht in Betracht. Einige Zeit denken wir an Hasle-Rüegsau, denn das kannte Loosli vielleicht am genauesten: er wohnte 1902 bis 1904 in Kalchofen und Rüegsau, hier lernte er seine Frau kennen. Seine Bindungen zum Emmental blieben zeitlebens eng, auch nach seinem Wegzug nach Bümpliz. Doch würde er als Hintergrund seines Romangeschehens ausgerechnet jenes Dorf gewählt haben, wo er sehr viele Leute kannte und ihn selber die meisten persönlich kannten ? Immerhin geht es bei den "Schattmattbauern" um Mord, wenn auch um einen literarischen, es geht um schwerwiegende Einbrüche in eine scheinbar festgefügte Welt. Unsere Suche konzentriert sich schliesslich auf Oberburg. "Habligen gehört bei weitem nicht zu den grössten, wohl aber zu den reichsten Gemeinden des Unteremmentals. Im Jahre 1893 mochte sie an die 2600 Einwohner zählen, wovon freilich höchstens ein Fünftel im eigentlichen Dorfe niedergelassen war. Aber die Gemeinde Habligen umfasst, ausser den zahlreichen voneinander getrennten Gehöften der unmittelbaren Umgebung des Dorfes, den Stieren ? und Moosgraben, die Studeren, den Fluhberg und den Habligenschachen, namentlich auch die gewerbliche, rührige Dorfschaft Oberhabligen, woselbst sich schon damals eine Backsteinfabrik, eine ziemlich grosse mechanische Spinnerei, die bekannte Blitzableiterschmiede von Röthlisberger & Söhne und endlich die noch bekanntere Käsegrosshandlung von Gerber, Lehmann & Cie befanden". So beginnt Looslis Roman, und nach wiederholtem Durchlesen verblüffen uns die Gemeinsamkeiten. Die Gemeinde Oberburg mitsamt Breitenwald, Oschwand, Font, Rohrmoos und Zimmerberg hatte um 1900 ungefähr 2700 Einwohner. Im gewerblich dominierten Oberdorf, von den älteren Leuten auch Oberschachen genannt (= Oberhabligen), existierte tatsächlich eine Backsteinfabrik, auf deren Gelände sich heute eine Golfanlage und Ottos Warenposten befindet. Wir laufen dem Luterbach entlang, der uns bei Loosli als Stierengraben begegnet, und der Moosgraben entspricht dem Unterbergental. Das alte, mächtige Bauernhaus des Schwellenmeisters Jakob Moser, das seine Rückseite der Strasse zukehrt (S.10), steht heute noch, nun allerdings mit der Front zur Hauptstrasse. Looslis Beschreibung stimmt aber insofern, als früher die Strasse hinter dem Haus durchführte, vom alten Dorfkern herkommend, der um die Pfarrkirche und das Schulhaus herum lag. Und weitere Hinweise überzeugen uns, dass es Oberburg war, das Loosli bei seinem Krimi "Modell gestanden" hat. ..." http://www.carl-albert-loosli.ch/02/02_07/02_07_04b.html

Handlungsorte

»Der beste Film ist immer noch der,
der im Kopf des Lesers abläuft.«

Carlos Ruiz Zafón

Buchdetails

Handlungsorte
Bern (Kanton), Emmental (allg.), Oberburg
Buchdaten
Titel: Die Schattmattbauern
Kategorie: Roman / Erzählung von 2006
Eingabe: 02.08.2007


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