Von Mao zu Bach
Der chinesische Philosoph Laotse und der großartige Komponist Bach spielen in dieser Biografie der Chinesin Zhu Xiao-Mei eine Schlüsselrolle. Laotse mit seinen geistreichen weisen Sprüchen und Bach mit seiner tiefgehenden feinfühligen Musik. Die Protagonistin erlebte ihre Kindheit mit ihren Eltern und vier Schwestern (Mutter Klavierlehrerin, Vater an der Universität tätig) in Shanghai und kam durch ihre Mutter mit dem Klavierstück "Träumerein" von Schumann auf den Geschmack zur Musik. Sie besuchte das Musikkonservatorium und lernte das Klavier zu beherrschen. Die Autorin mußte die Kulturrevolution in voller Härte miterleben. Ihr Vater wurde als Spion eingesperrt, viele Bekannte und Lehrer verübten Selbstmord und wurden aufs Land zur Umerziehung gesschickt. Ebenso auch Zhu. Trotz schwieriger Umstände fand sie immer wieder Möglichkeiten, Noten zu erhalten und auch ihr Klavier zugeschickt zu bekommen. Sie übte in jeder Lage am Instrument. Nach 5 Jahren Umerziehung wurde sie aus dem Lager entlassen. Von Ihrem früheren Lehrer bekam sie wieder Musikunterricht und ihr Ziel war es, nach Amerika auszuwandern, um in der westlichen Welt weiter zu studieren. Sie schlug sich mit Hilfe von Freunden und Verwandten und mit allen möglichen Jobs durch, lernte immer wieder die richtigen Menschen kennen, die ihr auf ihrem musikalischen Weg weiterhalfen. 1984 konnte sie sich ihren Traum, Paris kennenzulernen, erfüllen. Sie gab einige wieder Konzerte, hauptsächlich die Goldberg-Variationen von Bach, mit denen sie sich ein Leben lang vervollständigen wollte. Es ist ein sehr intensives, schönes und inhaltsvolles Buch. Man kann sich das Leben während dieser Zeit so gut vorstellen und auch mitfühlen, was das chinesische Volk durch diese Umstände und Denunzierungen mitmachen mußte. Durch Ausdauer und durch ihren unerschütterlichen Glauben an sich selbst hat die Pianistin Zhu Xiao-Mei ihre höchsten Ziele erreichen können. Die Musik - ihr Traum und Leben.Handlungsorte
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