Warten auf Schnee in Havanna

Carlos Nieto, Sohn eines Richters, beschreibt die ersten zwölf Lebensjahre seiner Kindheit in Havanna. Dank der Position seines Vaters genießt Carlos viele Privilegien. Als Castro an die Macht kommt, nehmen die Eltern ihre Söhne Carlos und Tonio aus der Schule, weil sie mit der neuen sozialistischen Erziehung nicht einverstanden sind. Carlos ist zwölf Jahre alt, als ihn seine Eltern, aus Angst vor Fidel Castro, nach vielen diplomatischen Bemühungen, in die USA schicken. Seine Kindheit findet mit der Ausreise in die USA ein jähes Ende. Zwischen Dezember 1960 und Oktober 1962 kamen im Rahmen der Operación Pedro Pan (Operation Peter Pan) mehr als 14.000 allein reisende kubanische Kinder in den USA an. Deren Eltern befürchteten aufgrund von der US-Regierung bewusst gestreuter Gerüchte, dass die Revolutionsregierung ihnen ihre Kinder entziehen und zur Ausbildung in einen Ostblock-Staat schicken würde. Sie folgten deshalb dem Rat, sie so schnell wie möglich in die Staaten zu schicken. In den USA angekommen, wurden die Kinder von Repräsentanten katholischer Wohltätigkeitsorganisationen in Empfang genommen und, so sie welche hatten, bei Verwandten untergebracht. Ansonsten kamen sie in Pflegefamilien. Carlos verliert seinen Vater, der sich beharrlich weigert, mit der Mutter später ebenfalls nach Amerika auszureisen. Die Mutter zumindest trifft Eire drei Jahre später in Chicago wieder. Seinen Vater hat er nie mehr gesehen. Lange wird Eire brauchen, um dem Vater zu verzeihen (später nimmt er den Familiennamen der Mutter, Eire, an). Von diesem Ringen ums Verstehen, von der hilflosen Ohnmacht des Richter-Vaters angesichts des Mordens in den kubanischen Straßen während der Revolution, und von der zauberhaften Zeit davor erzählt das Buch.

Handlungsorte

»Liebe ist fatal. Es sei denn, es ist die Liebe zu einer Landschaft.«
T.H. White

Buchdetails

Handlungsorte
Havanna, Homestead, Chicago, Minnesota (State)
Buchdaten
Titel: Warten auf Schnee in Havanna
AutorIn: Eire, Carlos
Kategorie: Erinnerungen / Tagebuch von 2005
LeserIn: Günter H.
Eingabe: 26.04.2015


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