Corona in Buchenwald

Ivan Ivanji, 1929 im Banat geboren, war unter anderem Journalist, Diplomat und Dolmetscher Titos. Als Autor verfasst er Romane, Essays, Erzählungen und Hörspiele in deutscher und serbokroatischer Sprache. In diesem Roman wollen zum 75. Jahrestag der Befreiung des Lagers Buchenwald im April 2020 zwölf Überlebende und ihre Begleitpersonen in Weimar zusammenkommen. Der geplante Festakt wird zwar wegen der Coronapandemie zunächst abgesagt, aber die betagten „Buchenwaldianer" möchten den Gedenktag unter allen Umständen trotzdem begehen. Als kurz nach der Ankunft einer von ihnen positiv auf das Coronavirus getestet und ins Krankenhaus gebracht wird, stehen alle Anwesenden ab sofort unter Quarantäne im Weimarer Hotel Elephant. Der serbische Schriftsteller Sascha (ein Alter Ego Ivanjis) ist mit seinem Sohn Marko angereist und schlägt vor, einander wie in Boccaccios Decamerone (während der damals wütenden Pest) zum Zeitvertreib Geschichten zu erzählen. An zwölf Abenden erzählt dann jeder, was ihm besonders wichtig bzw. in Erinnerung geblieben ist: Zum Beispiel die Aktualität der Bergpredigt, Boxkämpfe im KZ Auschwitz (der Sieger bekommt ein anständiges Abendessen, der Verlierer wird umgebracht), Lagerbordelle (in Buchenwald kostete der Besuch zwei Mark, in Monowitz fünf Mark) oder Goethes Geliebte Corona Schröter. Ein Buch über Verfolgung und Verbannung, vom Tod und vom Überleben, vom Traum einer besseren Welt. Eine originelle Idee, leider mangelt es an der Umsetzung und der literarischen Qualität.

Handlungsorte

»Heimat entdeckt man erst in der Fremde.«
Siegfried Lenz

Buchdetails

Handlungsorte
Weimar, Buchenwald, Auschwitz, Nordhausen, Bergen-Belsen, Dänemark (allg.), Prag, Florenz, Mailand, Hannover, Uschguli, Bor (Serbien), Constanta, Thessaloniki, Sizilien (allg.), New York, Phoenix, Window Rock,
Buchdaten
Titel: Corona in Buchenwald
AutorIn: Ivanji, Ivan
Kategorie: Roman / Erzählung von 2021
LeserIn: Faun
Eingabe: 28.09.2021


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