Das Büro 7. Der Tod des Maarten Koning
Der siebte, letzte und relativ schmale Band der Romanreihe umfasst die Jahre von Mitte 1987 bis 1989, in denen sich Maarten Koning in Frührente befindet („Da saß er nun. Ein frustrierter Frührentner."). Da es zu Hause immer wieder zu Spannungen mit seiner Frau Nicolien kommt, unternimmt Maarten so oft wie möglich ausgedehnte Fahrradausflüge in die Umgebung von Amsterdam. Daneben kann er aber auch das Büro nicht ganz loslassen: Er sitzt immer noch in diversen Kommissionen, wo er Vorträge halten muss, will nicht beendete Projekte abzuschließen und gibt ehemaligen Mitarbeitern Hilfestellungen bei deren Projekten. Aber die Atmosphäre im Büro ändert sich nach dem Weggang Maartens zusehends. Entsetzt bekommt er mit, dass sein Nachfolger in kurzer Zeit das zerstört, was er aufgebaut hat, und dass einige Mitglieder seiner ehemaligen Abteilung eine feindselige Haltung ihm gegenüber einnehmen. Als er eines Morgens ins Büro kommt, um sich an „seinen" Schreib tisch zu setzen, muss er eine katastrophale Entdeckung machen... Dreißig Jahre lang, von 1957 bis 1987, hatte J.J. Voskuil als wissenschaftlicher Beamter im Amsterdamer P.J.-Meertens-Instituut für Volkskunde gearbeitet und dort einen Schlagwortkatalog mit hunderttausenden von Einträgen zur Volkskultur anlegen lassen. Als er in Rente ging, schrieb er zwischen Herbst 1990 und Januar 1995 die Geschichte seines Lebens im Büro auf. So entstand ein mehr als 5.500 Seiten umfassendes Epos über den Alltag wissenschaftlichen Beamtentums, quasi das eigene Handeln in ethnographischer Perspektive betrachtend. Voskuil schrieb sich damit offensichtlich die Last seines Lebens als eine Art Sisyphos der Neuzeit vom Hals. In der Hauptfigur seiner Romanserie, Maarten Koning, beschreibt Voskuil - weitgehend autobiografisch -, was ihm in dieser langen Lebensphase passiert ist. Auch die anderen Handlungspersonen sind realen Menschen nachempfunden, seinen Kolleginnen und Kollegen, den Wissenschaftlern , Funktionären und Zeitzeugen, die er während seines Arbeitslebens kennengelernt hatte. In den Niederlanden war die Romanreihe ein gewaltiger Erfolg und die Begeisterung der Leser, ihre Begierde, das jeweils neu erschienene Buch in die Hände zu bekommen, nahm dort Harry-Potter-hafte Züge an. Sein Leben im Büro verbringen hat eine ganz besondere Tragik und Komik, die viele Menschen kennen. Als das reale Meertens-Instituut an den Rand von Amsterdam umzog, wurden auf vielfältigen Wunsch Führungen in den ehemaligen Räumen abgehalten. Zwischen den zahlreichen Besuchern standen frühere Kollegen Voskuils, die im Buch oft wenig schmeichelhaft dargestellt werden. Sie trugen Namensschilder, mit denen sie sich als die jeweilige Romanfigur auswiesen, und trugen sogar kleine Theatereinlagen vor.Handlungsorte
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