Zukunftsmusik

Es ist der 11. März 1985: In einem Kaff „tausende Werst oder Meilen oder Kilometer östlich von Moskau“ leben in einer Kommunalka Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin mit einigen anderen Bewohnern auf engstem Raum und unter bescheidenen Verhältnissen zusammen und gehen in ihrem Alltag den Dingen nach, denen man in einer russischen Gemeinschaftswohnung der 1980er Jahre eben so nachgeht. - „Das Jahr 1985 markiert im Rückblick den Anfang vom Ende eines Systems, den Beginn eines Aufbruchs, der gleichzeitig ein Niedergang war. Der Roman spielt in den Stunden nach dem Tod von Tschernenko und der Einsetzung von Gorbatschow. Alle fühlen, dass es so nicht weitergehen kann, keiner weiß, welche Veränderung möglich wäre und wo man damit anfangen könnte. Es herrscht eine ambivalente Atmosphäre von Stillstand, Resignation und Hoffnung in einer Zeit immenser Probleme und vager Vorstellungen, wie man ihnen begegnen könnte.“ (Katerina Poladjan) - Auf den letzten S eiten des Romans kann man lesen: „Sie sehen doch selbst: ein verblödetes Land, ein Volk ohne Haltung, dazu die Langeweile, die schlechte Küche.“ Es mag dieser Satz sein, der zu Urteilen wie diesen geführt hat: „Man könnte noch sagen, dass Katerina Poladjan ein „Buch der Stunde“ geschrieben hat, das man jetzt lesen muss, im Angesicht russischer Großmachtfantasien.“ (Xaver von Cranach, Der Spiegel) - Tatsächlich bekommt man jedoch in diesem Roman ein wenig Turgenjew, ein wenig Gogol und ein wenig mehr von der besagten Langeweile geboten.

Handlungsorte

»Bücher haben die Macht, einen ganz gewöhnlichen Ort mit der Aura des Besonderen zu umgeben.«
Paul Theroux

Buchdetails

Handlungsorte
Russland (allg.)
Buchdaten
Titel: Zukunftsmusik
Kategorie: Roman / Erzählung von 2022
LeserIn: Faun
Eingabe: 07.05.2022


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