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Die Abenteuer des Ruben Jablonski

Der 1995/1996 geschriebene „autobiographische Roman“ beginnt 1944 mit der Befreiung des 18-jährigen Ruben Jablonski (des Alter Egos Hilsenraths) durch die Russen aus einem ukrainischen Ghetto. Anschließend beginnt eine Odyssee durch Osteuropa bis nach Palästina bzw. ins gerade entstehende Israel, wo er u.a. in verschiedenen Kibbuzim lebt und sich mit diversen schlecht bezahlten Hilfsarbeiterjobs durchschlägt, ohne dort eine Heimat zu finden. Abgesehen davon gerät er ungewollt in die zunehmenden Konflikte zwischen Engländern, Juden und Arabern. Als er genug Geld zusammengespart hat, reist er nach Frankreich, wo sich seine Eltern und sein Bruder, die ebenfalls den jüdischen Holocaust überlebt haben, in Lyon niedergelassen haben. Sein Plan, einen Roman über seine Zeit im Getto zu schreiben, scheitert immer wieder an einer Schreibblockade, was zu einer schweren Depression und Impotenz führt, zum vorläufigen Ende seiner zahlreichen erotischen Abenteuer. Ein französischer Arzt versucht vergeblich, Ruben durch eine Elektroschock-Therapie zu heilen. Was ihm schließlich wirklich hilft, ist die Lektüre von Remarques Roman „Arc de Triomphe“, eine Art literarisches Erweckungserlebnis. Das Buch endet 1951 in Le Havre mit der Einschiffung zur Fahrt nach Amerika, wo er später sein Hauptwerk „Nacht“ fertigstellen wird. – Der Roman gehört nicht zu Edgar Hilsenraths besten Werken, erzählt aber sehr unterhaltsam und auf leicht lesbare Weise von einer dramatischen Zeit in seinem Leben.