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Wie Schatten kommt

Dies ist der als achter erschienene und auch in chronologischer Hinsicht achte Band („Come Like Shadows“, Zitat aus „Macbeth“) der zehnteiligen Romanreihe „Almosen fürs Vergessen“, der im Jahr 1970 auf Korfu bei einer monumentalen Verfilmung der Odyssee spielt. Die Hauptrolle in diesem Band spielt der mittlerweile renommierte Autor Fielding Gray, der gerne das Angebot annimmt, das mangelhafte Drehbuch vor Ort zu überarbeiten, weil er so seiner besitzergreifenden Gönnerin, die ihn finanziell aushält, wenigstens für einige Wochen entkommen kann. Jules Jacobson, Regisseur der namhaften New Yorker Clytemnestra Films, kämpft dort mit massiven Problemen: Der Produzent Foxy Galahead erwartet einen spektakuläre Kassenhit, während die Geldgeber des Oglander-Finckelstein Trust künstlerische Treue zum homerischen Original fordern, der Darsteller des Odysseus ist ständig betrunken, die alternde Filmdiva Elena hätte gerne mehr Text für Penelope und die junge und exzentrische Sasha, Darstellerin der Nausikaa, versucht ständig, sozialkritische Elemente in den Film einzubringen, wobei sie von den Geldgebern unterstützt wird. Diese schicken während der Dreharbeiten schließlich sogar eine fünfköpfige Kommission aus Wissenschaftlern nach Korfu, um die historische Authentizität des Films kritisch zu prüfen. Als versiertem Schriftsteller mit einem Faible für die Literatur der Antike gelingt es Gray zwar, verwendbare Filmdialoge schaffen, doch als er sich sowohl in eine Affäre mit Elena als auch Sasha einlässt und ein höheres Honorar erpresserisch für sich aushandeln will, bringt er sich in eine lebensgefährliche Situation… - Simon Raven nimmt mit seiner Panoramaschau der britischen Nachkriegs-Upper Class die Kulturindustrie und ihre Protagonisten mit bissiger Ironie aufs Korn, ein großer Lesespaß.