Die Kinder der Finsternis
Wolf von Niebelschütz (1913-1960) studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Wien und München. Während des Zweiten Weltkriegs war er in Frankreich stationiert, wo er mit der Arbeit an seinem monumentalen Barockroman „Der Blaue Kammerherr“ begann. Nach der Desertation im April 1945 und zweitägiger Gefangenschaft betätigte er sich als Vortragsredner, Schriftsteller und Journalist. 1952 erhielt er den Immerman-Preis der Stadt Düsseldorf, 1959 veröffentlichte er seinen Mittelalter-Roman „Die Kinder der Finsternis“. Seit der Erstveröffentlichung wurde das Buch mehrfach neu aufgelegt und wurde zu einem Kultbuch ganzer Generationen. Der Roman spielt in der mauretanischen Mark Kelgurien, die das südliche Arelat darstellen soll. Arelat ist die historische Bezeichnung für das Gegend um die Stadt Arles, wobei sich dieses Königreich im 12. und 13. Jahrhundert von der Grafschaft Burgund über Savoyen, die Provence und weitere, von Basel bis zur Küstenregion von Arles, Marseille, Toulon und Nizza reichende Gebiete erstreckte. – Das Buch beginnt im Jahr 1115 gleich ganz spektakulär: „Es lag ein Bischof tot in einer Mur am Zederngebirge fünf Stunden schon unter strömenden Wolkenbrüchen. Die Mur war hinabgemalmt mit ihm und seinem Karren und seinen Maultieren und seiner Geliebten, unter ihm fort, über ihn hin, als schmettere das Erdreich ihn in den Schlund der Hölle, kurz vor Anbruch der Nacht.“ Erzählt wird der sagenhafte Aufstieg des Schafhirten Barral vom Knappen zum Grafen, Herzog und sogar Freund des Kaisers, wobei er mehrfach in weltliche und kirchliche Intrigen verwickelt wird. - Ein sprachorgiastisches Wimmelbild des 12. Jahrhunderts auf 600 Seiten (dtv), das einige Kritiker begeistert hat (Hans Wollschläger: „Solche Bücher entstehen auf der Welt nur alle Jahrzehnte einmal.“/ Wiener Zeitung: „Wolf von Niebelschütz schreibt so gut wie Thomas Mann, bloß lustiger, gezierter, lebendiger und schockierender.“ / literaturkritik.de: „… ein literarisches Kunstwerk, für das sich der Leser Zeit nehmen muss, um es auf sich wirken zu lassen, denn dieser Roman ist keine einfache Unterhaltungsliteratur. Der Text fordert die volle Aufmerksamkeit des Lesers – und bietet ein farbenprächtiges und lebendiges Panorama des mittelalterlichen Lebens in der Provence für den, der sich darauf einlässt.“), in diesem Gewimmel kann man aber auch leicht untergehen.Handlungsorte
Top-Suchbegriffe der letzten 24 Stunden
Ani, Friedrich Bolton (Greater Manchester) Boyle, T.C. Dame, könig, as, spion Das Gedächtnis der Libellen Das mirakel von köln Das München-Komplott Das primäre gefühl der schuldlosigkeit Der grüne Strahl Der Totenschöpfer Der Unberührbare Der Verräter Die heilerin von lübeck Drei frauen auf rügen Florenz Geschichte für einen augenblick Grönland (allg.) Göteborg Göttingen Heimbach, Jürgen König Alkohol Lasker-Schüler, Else Márquez, Gabriel García Michéle, rebecca Nesser, Håkan Neuseeland (allg.) New orleans New york Norwegen (allg.) Rüster, Sabine Saarbrücken Sagan, Françoise Saids Geschichte oder der Schatz in der Wüste Schleswig-Holstein (allg.) Schmicker, Jürgen Schmid-Lotz, Christa Schmöe, friederike Schwäbische Alb Sjöwall, Maj Spätzünder Stadt Land Mord Südengland (allg.) Südfrankreich (allg.) Tergit, Gabriele Tromsö Tuxtla Gutiérrez Tödliches Spiel Vonnegut, Kurt Völklingen Würth, Rainer