Der Mann im Schilf

George (Josef) Saiko (1892 - 1962) war ein österreichischer Schriftsteller und Kunsthistoriker. Er studierte an der Universität Wien Kunstgeschichte, Archäologie, Philosophie und Psychologie. 1924 promovierte er mit „Der frühbarocke Palastbau in Wien“. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazideutschland erhielt er Schreibverbot. Saiko war zu Lebzeiten in der Literaturszene nur wenigen Kennern bekannt. Seine beiden einzigen Romane – „Auf dem Floß“ (1948) und „Der Mann im Schilf“ (1955) – verkauften sich schlecht. – Sein zweiter Roman handelt vom sog. „Juliputsch 1934“ (einem gescheiterten nationalsozialistischen Umsturzversuch in Österreich) und wurde 1978 unter dem gleichnamigen Titel verfilmt: Nach drei Jahren Forschungsgrabungen auf Kreta kommen der Archäologe Sir Gerald, seine Frau Loraine und sein junger Assistent Robert, der auch Loraines Geliebter, auf der Durchreise nach Salzburg, Roberts Heimat, wo er seine Verlobte Hanna treffen will. Österreich hat sich stark verändert, politische und soziale Spannungen haben massiv zugenommen und die Protagonisten werden in die Wirren des Putsches verwickelt, der das Land mit Gewalt und Hass überzieht und auch unter ihnen ein Opfer finden wird… - Der Autor verbindet die beklemmende Beschreibung des politischen Chaos mit dem heillosen Beziehungsgeflecht seiner Romanfiguren, wobei die Gewalt des historischen Geschehens und die Unerbittlichkeit der persönlichen Beziehungsprobleme einander spiegeln. George Saiko steht in der Tradition jener Romanentwicklung, die über Rilke, Kafka, Musil und Broch zu Doderer und Gütersloh gelangte und die danach strebte, in einer Zeit sich zunehmend verwirrender Perspektiven der Form des Romans neue und zeitgemäße Möglichkeiten zu eröffnen.

Handlungsorte

»Heimat entdeckt man erst in der Fremde.«
Siegfried Lenz

Buchdetails

Handlungsorte
Österreich (allg.), Kreta (allg.), Salzburg
Buchdaten
Titel: Der Mann im Schilf
AutorIn: Saiko, George
Kategorie: Roman / Erzählung von 1955
LeserIn: Faun
Eingabe: 07.08.2024


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