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Babbitt

Der 46-jährige, skrupellose Immobilienmakler George F. Babbitt führt das typische Leben eines Mittelschicht-Spießbürgers während der Prohibition (1920) in der aufstrebenden Kleinstadt Zenith im Mittleren Westen der USA. Er hält sich für den „Idealen Bürger“ („Ideal Citizen“), ein anständiger, ausgeglichener, christlicher, stets fleißig zum Wohle der prosperierenden Heimatstadt beitragender Familienmensch, kurzum ein Vorbild für die ganze Welt. Doch der Zwang zu Konsum und Konformismus sowie das ständige Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung hinterlassen eine Leere in ihm, eine Sehnsucht, aus seiner gleichförmigen Existenz auszubrechen. Die Gelegenheit dazu bietet sich, während seine Frau für längere Zeit ihre kranke Schwester besucht. Babbitt beginnt eine Affäre mit der Witwe Tanis Judique, die ihn in eine Gruppe von Pseudo-Bohemiens einführt. Er findet Gefallen an liberalen Ideen und sympathisiert mit streikenden Arbeitern, sehr zum Missfallen der Angehörigen verschiedener Clubs rechtschaffener Bürger, in denen Babbitt weiterhin verkehrt. Doch als seine Frau ins Krankenhaus muss, um am Blinddarm operiert zu werden, endet Babbitts Midlife-Krise schlagartig. Reumütig kehrt er in den sicheren Hafen seines kleinbürgerlichen Lebens zurück und wird endlich Mitglied im „Bund Guter Bürger“ („Good Citizens League“), der sich gegen Gewerkschaften und für die „Amerikanisierung“ von Einwanderern einsetzt. – Lewis schildert zugleich beißend satirisch als auch realistisch die Pervertierung des „American Dream“. Viele Geschäftsleute nahmen das Porträt des amerikanischen Durchschnittsbürgers dermaßen ernst, dass sie als Antwort auf Kritik an ihrem Berufsstand den Slogan „Dare to be a Babbit“ („Trau dich, ein Babbitt zu sein“) prägten, und einige Städte des Mittleren Westens bemühten sich um die Ehre, Vorbild für das fiktive Zenith zu sein.