James

Besagter „James“ ist der Sklave Jim aus Mark Twains Roman „Huckleberry Finn" aus dem Jahr 1884. Everett nimmt die Handlung dieses Klassikers und erzählt sie aus der Sicht von James, mit einer weiteren wesentlichen Abwandlung: James ist kein ungebildeter Schwarzer, sondern hat sich heimlich mit Hilfe von Büchern das Lesen beigebracht. Obendrein hat er seine Bildung an weitere Sklaven weitergegeben, die – wie James selbst – in Gegenwart der Sklavenhalter weiter ihren primitiven Slang sprechen und so tun, als wären sie ungebildet, um sich keinen Ärger einzuhandeln. Im Verlaufe der Handlung erfährt man allerdings, dass offenbar alle schwarzen Sklaven nur vorgeben, die Sprache der Weißen nicht richtig sprechen zu können. Als James mitbekommt, dass er nach New Orleans verkauft werden soll, flieht er zusammen mit Huck. Auf dem Mississippi erlebt er diverse, oft lebensgefährliche Abenteuer und erfährt in vielfacher Form die menschenverachtende und grausame Sklavenhaltermentalität der Weißen, auch am eigenen Leib… – Den vielfachen Lobeshymnen (z.B. zum National Book Award 2024) wird das Buch aber nicht gerecht. Das erste Drittel hält sich relativ eng an die klassische Vorlage und dümpelt mehr oder weniger dahin. Danach entfaltet das Buch zwar eine eigene Handlung, die oft originell und packend ist, verwickelt sich aber auch mehrfach in störende Widersprüche. Das Literarische wird durch die moralische Botschaft überfrachtet.

Handlungsorte

»Die längsten Reisen fangen an,
wenn es auf den Straßen dunkel wird.«

Jörg Fauser

Buchdetails

Handlungsorte
Mississippi (Fluss), Hannibal (Missouri), Iowa (State), Pearl Island (Illinois), St. Louis, Edina (Minnesota)
Buchdaten
Titel: James
Kategorie: Roman / Erzählung von 2024
LeserIn: Faun
Eingabe: 29.03.2025


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