Die Verzauberung

„Die Verzauberung“ ist ein unvollendetes Romanprojekt Hermann Brochs: Darin wollte er hinsichtlich des Faschismus „massenpsychologisches Geschehen durch >>objektive Darstellungen<< lebendig machen. Dazu verwendet er zwei fiktive abgeschiedene Alpenorte („Ober- und Unter-Kuppron“), in die ein Fremder namens Marius Ratti kommt, der jeder sozialen Schicht und den verschiedenen Generationen die Erfüllung geheimer Hoffnungen und Wünsche glaubhaft versprechen kann. Indem er sich Interessenkonflikte zunutze macht, die Jugend militarisiert, Minderheiten verfolgt, eine zukünftige materielle Überlegenheit über die Nachbardörfer verheißt und massenwahnartige Ekstasen herbeiführt, ergreift er die Macht. - Für sein „von Sorgen, Nikotin und Überarbeitung genährtes Herz“ und sein neues Romanprojekt brauchte Hermann Broch einen „Aufenthalt in mittlerer Gebirgshöhe“. Auch um das Lokalkolorit zu studieren, „Natur- und Menschenbeobachtung“ zu pflegen, zog er im September 1935 nach Mösern in Tirol, wo er während eines zehnmonatigen Aufenthalts an wesentlichen Teilen der ersten Fassung schrieb, die er Anfang 1936 abschloss. Der Roman wurde erstmals 1953 unter Verwendung von drei Fassungen - aus dem Nachlass – herausgegeben. Mösern und seine Umgebung bilden zwar nicht 1:1 das Vorbild der Roman-Landschaft, Eindrücke davon sind aber sicherlich in die Beschreibung des Handlungsorts eingeflossen.

Handlungsorte

»Die weitesten Reisen unternimmt
man mit dem Kopf.«

Joseph Conrad

Buchdetails

Handlungsorte
Österreich (allg.), Mösern
Buchdaten
Titel: Die Verzauberung
Kategorie: Roman / Erzählung von 1953
LeserIn: Faun
Eingabe: 02.05.2025


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