Goethe schtirbt

Der Sammelband enthält (dem Wunsch ihres Autors entsprechend so zusammengefasst) die vier Erzählungen „Goethe schtirbt“, „Wiedersehen“, „Montaigne“ und „In Flammen aufgegangen. Reisebericht an einen einstigen Freund“, welche in den Jahren 1982 bis 1984 entstanden sind. „Goethe schtirbt“ erschien zum 150. Todestag Goethes in der ZEIT und handelt davon, dass der im Sterben liegende Dichter unbedingt den (1889 geborenen) verehrten Philosophen Wittgenstein zu sich lassen kommen will. „In Flammen aufgegangen“ enthält wohl Thomas Bernhards fürchterlichste Salzburg-, Österreich-, Deutschen-, Kirchen-, Regierungs- und Menschheitsbeschimpfung. Der Erzähler der Geschichte kann es in Österreich nicht mehr aushalten und bereist diverse Länder, wo es ihm aber in der Regel auch nicht gefällt (z.B. im „widerwärtigen Brügge“). „Eine einzige Architekturscheußlichkeit, in welcher die Salzburger als katholische und nationalsozialistische Juden- und Ausländerhasser in ihrer schauerlichen Leder- und Lodentracht zu Zehntausenden hin- und herrannten.“ Am Ende träumt der Erzähler davon, dass Österreich abgebrannt ist, das „häßlichste und lächerlichste Land der Welt … eine perverse Öde und eine lächerliche Stumpfsinnigkeit … Sah ich Menschen, hatten sie nur gemeine Fratzen. … Die Landschaft war so gemein wie die Menschen, so verstümmelt, so niederträchtig…“ Aber auch über Österreich hinaus, nur Elend: „Den Menschen ist nicht zu helfen in unserer Welt, die schon Jahrhunderte voller Heuchelei ist. Der Welt ist wie den Menschen nicht zu helfen, weil beide durch und durch Heuchelei sind.“

Handlungsorte

»Man vertraut einer Landschaft wie einem Freund.«
Thomas Hettche

Buchdetails

Handlungsorte
Österreich (allg.), Salzburg, Ortler (Berg), Rotterdam, Brügge, Weimar, Murmansk, Schwarzach im Pongau, Mosjøen
Buchdaten
Titel: Goethe schtirbt
Kategorie: Roman / Erzählung von 2011
LeserIn: Faun
Eingabe: 16.06.2025


Dieses Buch wurde 78 mal aufgerufen.
» zurück zur Ergebnisliste