Stalingrad

Wassili Semionowitsch Grossman (1905-1964) war ein in Berditschew (in der heutigen Ukraine) geborener russischer Schriftsteller. Wenige Tage nach dem deutschen Angriff auf Russland meldete er sich freiwillig zum Dienst bei der Roten Armee, wurde aber aus gesundheitlichen Gründen nur als Kriegsberichterstatter eingesetzt und erlebte dabei fast die ganze Schlacht von Stalingrad. Seine Berichte schilderten das Geschehen aus der Sicht einfacher Soldaten, mit denen er lange Gespräche führte. Bereits 1943 begann er mit seinem monumentalen Roman (mit insgesamt mehr als 2000 Seiten) über den Zweiten Weltkrieg, dessen ersten Band („Stalingrad“), in dem der Kampf um die russische Stadt im Mittelpunkt steht, er fünf Jahre später fertigstellte. Das Buch erschien erstmals im Jahr 1952, unter einem anderen Titel und in einer stark gekürzten, zensierten Fassung. 2019 brachte der Ullstein/Claassen Verlag eine neue Übersetzung heraus, die auf einem Original-Typoskript basiert (2024 auch als Taschenbuch). – Die Beschreibung der Schlacht beginnt erst gegen Mitte des Buches. Auf den vorhergehenden rd. 600 Seiten wird – im Wesentlichen anhand des Schicksals zweier Familien – beschrieben, wie sich der deutsch-sowjetische Krieg auf deren Alltag auswirkt. In einigen Kapiteln treten auch deutsche Soldaten und Offiziere sowie nationalsozialistische Funktionäre auf, wie z.B. direkt im ersten Kapitel, in dem Hitler im April 1942 bei einem Treffen in Salzburg Mussolini seinen finalen Angriff auf Russland ankündigt. Das Buch endet im Spätherbst 1942, als die Rote Armee von der Verteidigung der Stadt zum Angriff übergeht, zur Einkesselung der deutschen Truppen. Den daran unmittelbar anschließenden zweiten Teil („Leben und Schicksal“) konnte Grossman zu Lebzeiten nicht mehr veröffentlichen, denn er hatte sich vom sowjettreuen Autor zum Systemkritiker gewandelt. – „„Stalingrad“ gehört ungeachtet mancher Konformität zu den bedeutendsten Werken über den deutsch-sowjetischen Krieg. Es ist eine in aller epischen Breite mitreißende Lektüre.“ (Martin Sander, Deutschlandfunk)

Handlungsorte

»Reisen ist die harmlosere Form der Utopie.«
Wolfgang Büscher

Buchdetails

Handlungsorte
Russland (allg.), Ukraine (allg.), St. Petersburg (Leningrad), Wolgograd (Stalingrad), Salzburg, Brest (Weißrussland), Wolga (Fluss), Kiew, Moskau, Kasan, Tula, Berlin, Odojew, Tscheljabinsk, Dnepr (Fluss), Don (Fluss), Achtuba (Fluss)
Buchdaten
Titel: Stalingrad
Kategorie: Historischer Roman von 1952
LeserIn: Faun
Eingabe: 22.06.2025


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