Adriaan Brouwer

Nachdem Timmermans bereits 1928 in „Pieter Bruegel“ einen flämischen Maler gewürdigt hatte, schrieb er 1944 einen kurzen Roman über den Barockmaler Adriaan Brouwer (ca. 1606–1638). In dem in der Ich-Form geschriebenen Werk verarbeitet Timmermans autobiografische Züge, insbesondere seine damaligen Todesahnungen, denn er war herzkrank, was ihn jedoch – unter Hausarrest wegen seiner Kontakte zu den Deutschen - vor schlimmerer Strafverfolgung bewahrte. Als Parallele dazu wird der Maler Brouwer im Roman von den spanischen Besatzern inhaftiert wegen Agitation gegen den Katholizismus. Seine Neigung zur Melancholie bekämpfte er mit Völlerei, Alkohol, Tabak, Frauen und seiner Kunst. Sein bitteres Lebensfazit: „Ich war ein Narr, der sich selber mit Träumen und Erinnerungen ein anderes Leben als das wirkliche aufschwätzt. Wenn ich nicht träume, ist das Leben für mich keinen Pfifferling wert. Es spült fortwährend Menschen in den Abgrund und andere herauf. Und warum? Um was zu erreichen? Um durch die Liebe wieder und immer mehr Menschen hervorzubringen. Denn die Liebe ist nichts anderes als ein Fallstrick, damit man Kinder zeuge. Und warum? Zum Ruhme Gottes! Welch eine magere Ernte!“ – Ein kleines Meisterwerk, das in deutscher Sprache nur noch antiquarisch erhältlich ist.

Handlungsorte

»Kein Schiff trägt uns besser
in ferne Länder als ein Buch.«

Emily Dickinson

Buchdetails

Handlungsorte
Niederlande (allg.), Flandern (allg.), Oudenaarde, Antwerpen, Breda (NL), Amsterdam, Schelde (Fluss), Flämische Ardennen (allg.), Denderstreek (allg.)
Buchdaten
Titel: Adriaan Brouwer
Kategorie: Roman / Erzählung von 1944
LeserIn: Faun
Eingabe: 17.07.2025


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