Politische Novelle

Bruno Sebald Frank (1887-1945) war ein aus Stuttgart stammender, jüdischer Schriftsteller, der v.a. während der 1920er Jahre in Deutschland und später als Exilautor aktiv war. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten seine Bücher eine kurze Renaissance, gerieten jedoch ab den 1990er Jahren in Vergessenheit. – In „Politische Novelle" thematisierte er die deutsch-französische Aussöhnung zur Zeit der Weimarer Republik: Der ehemalige Minister Ferdinand Carmer verbringt einen Urlaub in der süditalienischen Hafenstadt Ravello, wo er in eine Kundgebung gerät, auf der Mussolini als Redner auftritt. Aus Berlin hört er, dass die Regierung gestürzt wird und Carmer in einer neuen Regierung wahrscheinlich wieder ein Ministeramt erhalten wird. Nicht zuletzt deshalb folgt er der Einladung des französischen Außenministers Achille Dorval nach Cannes zu einem Gespräch, in dem es um eine mögliche Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich sowie um eine humane Zukunft Europas geht. Im Anschluss reist Carmer spontan nach Marseille, wo er sich ein letztes Mal vor der Rückkehr nach Berlin amüsieren will und wo es in einem Vergnügungsviertel zu einer fatalen Begegnung kommt... - Die Novelle wurde massiv negativ besprochen, was Thomas Mann 1930 dazu veranlasste, in einem längeren Essay die hohe literarische Bedeutung des Werkes zu loben: „Wir sind nicht reich genug an literarischen Gaben so schöner, genauer Arbeit, so lauterer Weltgerechtigkeit, wie Franks Erzählung, daß man sich der Pflicht überheben dürfte, seine Sympathie und Bejahung bewußt und entschieden dafür einzusetzen."

Handlungsorte

»Der beste Film ist immer noch der,
der im Kopf des Lesers abläuft.«

Carlos Ruiz Zafón

Buchdetails

Handlungsorte
Ravello, Golf von Policastro, Cannes, Marseille
Buchdaten
Titel: Politische Novelle
AutorIn: Frank, Bruno
Kategorie: Roman / Erzählung von 1928
LeserIn: Faun
Eingabe: 20.10.2025


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