Die Glühbirnendiebe

Der polnische Autor und Übersetzer Tomasz Rózycki wurde 1970 im oberschlesischen Oppeln (heute Opole) geboren. Er studierte Romanistik in Krakau und arbeitete anschließend als Französischlehrer in seiner Heimatstadt. Er hat zahlreiche Gedichtbände, zwei Romane und mehrere Essaysammlungen veröffentlicht. Rózycki arbeitet auch als Übersetzer, hauptsächlich von französischer Lyrik. - In seiner Heimatstadt spielt auch sein zweiter Roman „Die Glühbirnendiebe“. Ich-Erzähler ist der junge Tadeusz, der im spätkommunistischen Polen mit seiner Familie im obersten Stockwerk einer zehnstöckigen Plattenbausiedlung lebt. Am Namenstag des Vaters wird er mit einer kleinen Portion wertvoller Kaffeebohnen, die mühsam durch langes Anstehen erworben wurden, zu einem Nachbarn geschickt, der eine der seltenen Kaffeemühlen besitzt. Dazu muss er sich durch einen langen, finsteren, verdreckten und stinkenden Dachboden-Korridor – denn ständig werden die Glühbirnen gestohlen – bis ans andere Ende des Gebäudes wagen. Unterwegs geht Tadeusz, wie bei einem Nahtoderlebnis, sein bisheriges Leben im Mikrokosmos des „postapokalyptischen Blocks“ durch den Kopf, ein Leben voller Abenteuer und Mängel. Ständig muss stundenlang für streng rationierte Waren angestanden werden, mal für Toilettenpapier, mal für Butter oder Fleisch. Im Block ist der Wasserdruck dauerhaft zu niedrig, der Strom fällt oft aus und damit auch der Aufzug, oder es brennt im allesfressenden Müllschlucker und ganze Decken stürzen ein. Leidensfähigkeit, Erfindungsreichtum und Durchhaltevermögen sind gefragte Tugenden im täglichen Überlebenskampf… - Humorvoll, phantasiereich, spannend und sprachlich sehr gelungen, ein hervorragender Roman.

Handlungsorte

»Lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten.«
Jean Paul

Buchdetails

Handlungsorte
Polen (allg.), Oppeln
Buchdaten
Titel: Die Glühbirnendiebe
Kategorie: Roman / Erzählung von 2023
LeserIn: Faun
Eingabe: 22.12.2025


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