Heimkehr nach Fukushima

Adolf Muschg hat seine Überlegungen über das Leben nach dem Atomunfall in Fukushima in Form einer Reiseerzählung vorgelegt: Der in Zähringen (Freiburg im Breisgau) lebende Architekt und Autor Paul Neuhaus erhält eine Einladung von seinen alten Bekannten Ken-Ichi und Mitsuko, erneut nach Japan zu reisen. Denn der Bürgermeister eines Dorfes nahe beim Atomkraftwerk von Fukushima, Mitsukos Onkel, will Neuhaus für eine Künstlerkolonie in der verstrahlten Zone gewinnen, um neue Hoffnung in der Bevölkerung zu wecken. Neuhaus fliegt nach Japan, reist mit Mitsuko aus Tokio an und lässt sich auf eine Affäre mit ihr ein. Sie beide begleitet die Lektüre Adalbert Stifters, aus dessen Werken man zahlreiche Zitate in dem Roman findet. Das sieht dann z.B. so aus: Auf heftigen, spontanen Sex („... Und jetzt sollten Hin und Her, Wippen und Wüten kein Ende finden. Wollte Paul standhalten, so waren ihm die Arme so nötig wie die Beine. Denn Mitsu schaukelte jetzt freihändig, wie ein junges Mädchen, das sich blind auf die Reißfestigkeit der Seile verläßt.") folgt Stifter wie folgt: „Freilich sagt man, es sei ein großer Fehler, wenn man zu wirklich das Wirkliche darstelle." Mit anderen Worten „Ein tiefgründiger, philosophischer Roman, der Reflexionen über Schicksal und Eigenverantwortlichkeit mit überraschenden Beobachtungen und Erkenntnissen paart." (SWR2 Lesenswert) – Paarung stimmt immerhin.

Handlungsorte

»Reisen ist die harmlosere Form der Utopie.«
Wolfgang Büscher

Buchdetails

Handlungsorte
Japan (allg.), Tokio (Tokyo), Fukushima, Freiburg im Breisgau, Chicago, Koriyama, Kawamata, Naraha (Fukushima), Tomioka (Fukushima), Minamisoma, Hakone, Aizu-Wakamatsu
Buchdaten
Titel: Heimkehr nach Fukushima
AutorIn: Muschg, Adolf
Kategorie: Roman / Erzählung von 2018
LeserIn: Faun
Eingabe: 19.04.2025


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