Bücherwelten
05.10.2006
Es dreht sich mittlerweile alles um Orientierung, denn wir sind längst angekommen. Auch wenn uns die Tourismusbranche etwas anderes verspricht. Das digitale Reisen mit GoogleEarth ist bequemer als die körperliche Deplazierung. Und dennoch: Wir werden nicht müde, physisch das Paradies zu suchen, das längst verloren gegangen ist. Dabei ist es kein Wagnis mehr, an entfernte Orte zu reisen. Die Entbehrung wie das Risiko sind minimiert und die Erfahrung des Fremdseins folglich reduziert. Deshalb fehlt uns heute die innere Verwandlung auf Reisen. Die Literatur wird wahrscheinlich dann (wieder) eine bedeutende Rolle einnehmen, wenn der imaginäre Raum den geschrumpften Raum ersetzen muss.